Förderverein bewahrt Angedenken des ehemaligen Bürgermeister Karl Kuenen

Der Förderverein Efferen hat die Grabplatte und Informationstafel zum Angedenken an den ehemaligen Efferener Bürgermeister Karl Kuenen auf dem alten Friedhof Efferen aufgefrischt. Die Grabplatte hatte Ortsvorsteher Thomas Blank bereits im Jahr 2014 vom Melaten-Friedhof auf den alten Friedhof in Efferen überführen lassen.

Der Zentrumspolitiker Karl Kuenen stand Efferen zwischen 1920 und 1933 vor, als der Ort während der Weimarer Republik eigenständige Gemeinde war. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise verschlimmerte sich die Situation in Efferen derart, dass nur der Anschluss an eine der deutlich reicheren Nachbargemeinden, also Köln oder Hürth, die Lebenssituation der Bevölkerung nennenswert bessern konnte. Hürth lehnte ab. Den Anschluss an das interessierte Köln verhinderte der heftige Widerspruch der anderen Landkölner Gemeinden, aus Angst „mitgeschluckt“ zu werden. Erst 1933 wurde Efferen zwangsweise mit Erlass des preußischen Innenministeriums nach Hürth eingemeindet.
Zugleich wurde Kuenen nach dem „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ aus dem öffentlichen Dienst entlassen. Dieses Gesetz diente den Nationalsozialisten um Juden und politische Gegner aus dem Staatsdienst zu verbannen. Nach ihm ist heute eine Straße in Efferen benannt.
Ortsvorsteher und Fördervereinsvorsitzender Thomas Blank (CDU): „Auch Karl Kuenen wurde letztlich Opfer des Naziregimes. Er hatte die unrechtmäßige Entfernung aus dem Amt als Efferener Bürgermeister durch die Nationalsozialisten nie verkraftet und starb sechs Jahre später im Alter von nur 50 Jahren. Er war mit seiner dreizehnjährigen Amtszeit der einzige Bürgermeister, den unser Ort Efferen in seiner kurzen Zeit als eigenständige Gemeinde hatte. Durch die Grabtafel bleiben Karl Kuenen und sein Wirken für unseren Ort Efferen auch kommenden Generationen im Gedächtnis.“
Der Förderverein Efferen e. V. wurde im Jahr 2018 von Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmerinnen und Unternehmern, sowie Vertretern von Kommunalpolitik und örtlichen Vereine gegründet. Der Verein hat sich zur Aufgabe gemacht den Stadtteil Efferen durch finanzielles und ehrenamtliches Engagement attraktiver, schöner und bunter zu gestalten.