Neuer Platz für alten Grabstein

 

Er erinnert an Karl Kuenen, der von 1920 bis 1933 der Bürgermeisterei Efferen vorstand

HÜRTH (pü). „Nun hat der Grabstein einen schönen friedlichen Platz auf dem historischen Friedhof in Efferen gefunden“, freut sich Stephan Kuenen. Sein Dank gilt Ortsvorsteher Thomas Blank. Der hatte in Abstimmung mit der Stadtverwaltung und der Ortsgemeinschaft die Voraussetzungen dafür geschaffen und den Platz auf dem alten Friedhof an der Kolpingstraße ausgewählt. „Gegebenenfalls werden wir die Schriftfarbe darauf erneuern“, stellt Blank in Aussicht.

Der bis zur Auflösung des Grabes auf dem Kölner Melatenfriedhof gelagerte Granitstein ist etwa 150 Kilogramm schwer und Kuenens Großvater Karl Kuenen gewidmet. Er wurde am 27. Februar 1889 geboren und starb 50-jährig am 5. Dezember 1939. Der Verwaltungsbeamte Karl Kuenen wurde 1920 zum Bürgermeister der Bürgermeisterei Efferen, bestehend aus den Gemeinden Efferen und Stotzheim, berufen und blieb dies bis 1933. Von 1888 bis 1920 hatte der Hürther Bürgermeister Heinrich Rosell die kleine Bürgermeisterei in Personalunion mit verwaltet.

Nach der Pensionierung Rosells und im Zeichen der neuen demokratischen Republik wollten die Efferener und Stotzheimer sich aber wieder verselbstständigen und einen eigenen Bürgermeister haben. Kuenen gehörte wie sein Hürther Amtskollege Werner Disse der Zentrumspartei an. Beide wurden deshalb 1933 von den Nationalsozialisten aufgrund des berüchtigten “Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums” in den vorzeitigen Ruhestand versetzt. Dieses Gesetz diente dazu, vor allem jüdische Beamte – aber auch andere Gegner der Nationalsozialisten – aus dem Öffentlichen Dienst zu entfernen. Kuenen hat diese – rechtswidrige – Entfernung aus seinem Amt nie verkraftet.

Karl Kuenen war verheiratet mit Liesel Kuenen, geborene Brovot und Tochter des Architekten Rudolf und Barbara Brovot aus Köln. Gemeinsam hatten sie zwei Söhne, Karl-Theodor Kuenen und Dr. Rudolf Kuenen, sowie fünf Enkelsöhne und eine Enkeltochter,  zehn Urenkelinnen und vier Urenkel, von denen zwei den Namen Kuenen tragen. Im Stadtteil Efferen ist dem Verstorbenen eine Straße gewidmet.

Bildunterschrift: Freuen sich, dass der Grabstein nun einen würdigen Platz im Stadtteil Efferen hat: (v.l.) Ortsvorsteher Thomas Blank, Christoph Schabran, Stephan Kuenen und Steinmetz Thomas Schmitz. Foto: Copyright freigegeben